At last…

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At last…Das ist mein Lieblingssong von Etta James und er wurde auch unser Hochzeitssong. Das war heute vor genau 5 Jahren.

Den Song habe ich damals immer wieder gesungen – merkwürdig, wie ein Mantra. Bis ich jemanden traf, der diesen Song genauso liebt wie ich.

Um ehrlich zu sein, hatte ich gar nicht vor zu heiraten – und dann kam mal wieder alles ganz anders. Das Leben eben!

Wir wollten in Mexiko-Stadt heiraten, wo ich selbst 5 Jahre gewohnt und wir uns kennen gelernt hatten. Und dann passierte es: ich geriet in Panik und konnte nächtelang nicht schlafen. Ich dachte, mein Leben gehe buchstäblich zu Ende. Ein klarer Fall von Braut, die sich nicht traut.

Erst einmal verpasste ich den Flug nach Mexiko-City. Ich war so durch den Winde, dass ich wirklich völlig falsche Abflugzeiten im Kopf hatte. Vielleicht waren es auch einfach riesige Widerstände und Ängste, mich zu binden. Am Flughafen rief mir sogar ein Clown hinterher: „Vielleicht willst du ja gar nicht heiraten!“. Unglaublich, was wir uns selbst für Drehbücher im Leben schreiben,

Endlich kam ich dann doch heil in Mexiko an und wir begannen mit den Vorbereitungen. Immerhin fehlten nur noch zwei Wochen ;).

Die Mexikaner haben ein wirklich großes Talent: Sie machen fantastische Partys! Die Musik, das Essen, der Spaßfaktor – einfach genial! Und egal, wie wenig Platz ist: die Tische und Stühle werden einfach gestapelt und dann wird getanzt, was das Zeug hält.

An unserem Hochzeitstag spielte auch die alte Rock-Band „Neon“ von Nacho. Es kam ein mexikanisches Trio, das uns Ständchen brachte und wir feierten bis spät in die Nacht.

Am Ende warf ich Nacho dann noch versehentlich meinen Hochzeitsschuh an den Kopf.

Cinderella mal anders. Que fiesta!

Heute, nach 5 Jahren sind wir durch viiiiiiiele Dinge durch.

Jedes Paar aus zwei Kulturen weiß sicher, wovon ich spreche. Man heiratet ja nicht nur einen Menschen sondern die Familie, die Kulturen, Rollenbilder und Klimbim.

Einfach war es nicht. Aber was ist schon einfach?

Und ehrlich: Eine Beziehung – genauso wie eine Freundschaft – braucht permanent Pflege, frische Erde, Sonnenstrahlen und Wasser. Das hört nie auf.

Doch mein Angst vor Bindung hat sich verdünnisiert. Im Gegenteil: ich setze auf heute mehr denn je auf tiefe, langanhaltende Beziehungen, in denen man nicht beim ersten Problem die Flinte ins Korn wirft sondern miteinander durch die Themen, Ängste, Widerstände geht.

Ehrlich, die menschlichen Beziehungen  sind das wertvollste, was ich in meinem Leben habe. Und ich bin für jede einzelne dankbar.

Also in diesem Sinne: wir haben uns getraut!

XOXO

Annette

 

 

 

 

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