VERTRAUEN – UND WAS ES MIT UNS MACHT
Über die Jahre habe ich so ungefähr alle Stufen von Vertrauen und Misstrauen erlebt.
Wenn ich heute wählen darf, dann wähle ich Vertrauen. Denn diese Haltung birgt ein ganz besonderes Potential in sich, dem ich erst langsam und Schritt für Schritt auf den Grund gegangen bin. Am besten erforscht man ja etwas, wie es Erfinder und Entdecker schon immer getan haben – indem man viel ausprobiert und viele Fehler macht.
Ich bin also in den vergangenen Jahrzehnten das Vertrauensregister mehrmals hoch und runtergerutscht, vom Dachboden bis in den Keller.
So habe ich zum Beispiel ganz naiv und blind vertraut, alle Warnsignale ignoriert und ein paar ordentliche Enttäuschungen erlebt. Ent-täuschung ist ja nichts anderes als das Ende einer Täuschung oder einer Illusion.
Dann habe ich mich im Misstrauen geübt, Personen direkt mal schlechte Absichten unterstellt und plötzlich nur noch potentielle Vertrauensbrüche gesehen. Tatsächlich aber baute ich mir nur eine Mauer, einen Schutzwall, um nicht mehr verletzt zu werden.
Dann stieg ich tiefer in die Nuancen von Vertrauen und Misstrauen ein. Als Freiberufler hatte ich Einblick in die verschiedensten Unternehmen und sah darin die unterschiedlichsten System, die entweder auf Vertrauen oder Misstrauen basierten.
Der Chef einer Agentur beklagte sich bei mir, dass ihn alle immer nur ausnutzen und ihm seine Kunden klauen wollten. Tatsächlich erlebte ich in dieser Agentur so viele Vertrauensbrüche wie nirgends sonst. Aber halt! Das waren ja gar keine Vertrauensbrüche – der Chef hatte ja nie Vertrauen in seine Mitarbeiter. Ständig bespitzelte er sie, stellte kritische Fragen, nahm das Schlimmste an.
Erst als ich diese Mechanismen mal so deutlich von außen sah, dämmerte es mir langsam: Misstrauen ist eine selbst erfüllende Prophezeiung.
Wenn einem Menschen ständig unterstellt wird, dass er stiehlt, lügt, betrügt, dann wird er es vielleicht sogar irgendwann tun. Aus Wut, aus Trotz, aus Rache, weil es sich ständig ungerecht behandelt fühlt oder einfach unbewusst – und jetzt kommt’s – weil er damit die Erwartungen des Chefs erfüllt.
Ist das nicht völlig verrückt?
Wir alle wollen eigentlich gerne anerkannt werden. Um diese Anerkennung zu bekommen, versuchen wir die Erwartungen der Menschen, die uns anerkennen sollen, zu erfüllen. Wenn also von uns immer das Schlechteste erwartet wird, dann hat das unbewusst eine Sogwirkung auf uns.
Ich habe auch selbst erlebt, wie scheußlich es sich anfühlt, wenn einem kein Vertrauen geschenkt wird. Umgekehrt habe ich mit eigenen Augen gesehen, wie Menschen wirklich Flügel wachsen, wenn tiefes Vertrauen in sie gesetzt wird.
Sie übertreffen sich dann buchstäblich selbst – denn ein guter Chef sieht oft sogar Potential in einem, von dem man selbst noch gar nichts ahnt. Das sind die Vorgesetzten, Teamführer und „Leader“, die ich bewundere und die aus Menschen das Beste herauskitzeln können.
Seitdem steht für mich fest: Blindes Vertrauen ist unverantwortlich – ich darf die Signale und Hinweise sehen, wenn etwas schief läuft und muss dann auch eingreifen. Misstrauen ist keine Option – es wird sich letztlich immer selbst erfüllen.
Ich wähle Vertrauen – gesundes, waches, wertschätzendes Vertrauen, dass mir und anderen erlaubt, unser Bestes zu entdecken, zu entwickeln und zu geben.
Alles Liebe
Annette
P.S. Was denkst du zu diesem Thema? Erzähl es uns in einem Kommentar und lass auch andere damit wachsen.
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