Sehr gut eigentlich. Als Schauspielerin spreche und spiele ich bei Theater, Film, Fernsehen und Radio. Und als selbstständige Unternehmerin arbeite ich als Regisseurin, Coach für Bühne & Kamera, Autorin und – eben als Ghostwriterin.
Mich haben immer Spione fasziniert. Auch als Rollen. Dieses Jahr produziere ich sogar einen Kurzfilm über ein Spionin, deren Geschichte mich seit Jahren verfolgt: Mata Hari.
Wie ist es möglich, dass jemand ein Doppelleben konsequent über Jahr durchziehen kann? Wie kann jemand in Situationen cool bleiben, bei denen es um Kopf und Kragen geht? Wie kann jemand permanent so auf dem Seil tanzen?
Es ist eine merkwürdige Unterart des Schauspiels. Ich bewundere Menschen wie Günter Wallraff, die über Monate oder sogar Jahre in eine Rolle schlüpfen und Missstände aufdecken.
Als Ghostwriter werde ich eingeladen in ein fremdes Leben. Ich habe schon alle möglichen Geschichten gehört. Menschen, die im Gefängnis saßen und wirklich eine 180 Grad Drehung machten, von Saulus zu Paulus oder im Knast spirituelle Lehrer fanden wie Uwe Woitzig es in seinem genialen Buch „Hofgang im Handstand“ beschreibt.
Geniale Erfinder, die mit einer Kerze und einer Leuchtdiode etwas neues erschaffen.
Wagemutige Unternehmer, Selfmade-Millionairs und Online-Nomaden, die ihr Online Marketing Business auf entlegenen Inseln dieser Welt betreiben.
Ich hatte mir nie vorgestellt Ghostwriterin zu werden. Ich wollte Autorin, Schauspielerin, Filmemacherin sein. Aber genau das Ghostwriting hat seinen Weg zu mir gefunden und es offenbart mir die größten Schätze.
Musiker sagen: „Du musst zuhören können, um gut zu spielen.“
Auch bei Schauspielen ist es so: Erst einmal musst du zuschauen und beobachte lernen.
Ghostwriting ist Schauspiel im Schreiben. Ich darf in ein anderes Leben eintauchen. Menschen, die schon einen weiten Weg gegangen sind, teilen mit mir ihre Erfahrungen. Nicht umsonst nennt man es „Erfahrungsschatz“. Es ist ein Geschenk, jemandem zuhören zu dürfen.
Früher, als junge Schauspielerin, wollte ich vor allem gesehen werden. Aber das ist nur eine Facette des Lebens. Zusehen, zuhören und dann sein eigenes Talent in den Dienst einer Geschichte zu stellen, damit sie viele Menschen bewegen kann – das ist viel größer, als ich es mir vorgestellt habe.
Dank dem Ghostwriting verstehe ich den Satz „Du weißt nie, wer dir gegenüber sitzt“. Das Leben schickt uns genau die Lehrer und Schüler, die wir brauchen.
Wenn du heute U-Bahn fährst, an der Ampel oder an der Kasse am Supermarkt stehst, dann nimm dir doch eine Sekunde Zeit und guck einem der Menschen einfach mal in die Augen. Ich versichere dir: Er könnte dir einen Roman erzählen.
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Annette